Samstag, 2. Februar 2019

Dienstversammlung mit Rückblicken und einer hohen Ehrung

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Beförderungen bzw. Ehrungen für zehn, 30 und 45 Jahre Feuerwehrdienst in der Gemeinde nahmen (jeweils von links oben) stellv. Kommandant Bernd Gebhard, Bürgermeisterin Anja Gebhardt und Kommandant Sebastian Müller vor: Manuel Gebhardt, Sebastian Götze, Johannes Götz, Michael Götz, Günter Anderl, Frank Kowalik, Alexander Sponsel, Christian Lochner, Vanessa Gebhard, Hannah Eismann, Anna Schnitzerlein und Anna Maria Pauli. Alle Fotos: Rene Grimm.

 

Kirchehrenbach    Hitze, Trockenheit und Waldbrände in ganz Deutschland, Unwetter und Stürme im Landkreis im Juli und im September: Die Wetterküche bot im vergangenen Jahr alles Mögliche. Die Gemeinde am Fuße des Walberla wurde glücklicherweise immer nur gestreift, für die Feuerwehr hatte das Wetter keine großen Auswirkungen – dennoch gab es 2018 mehr Einsätze als 2017. Das Trainingsniveau blieb weiter hoch. Bei der Dienstversammlung der gemeindlichen Feuerwehr wurde auf 6.619 Stunden Arbeit zurückgeblickt.

„Ihr habt mir einmal mehr gezeigt, wie stolz man auf so ein Team sein muss! Und trotz der zahlreichen Einsätze sind alle wohlbehalten wieder nach Hause gekommen“ Bürgermeisterin Anja Gebhardt sparte bei der Eröffnung der Dienstversammlung im Gasthaus Sponsel am Samstagabend nicht mit Lob und Dank für die 43 anwesenden Brandschützer(innen). „Unglaublich, was 2018 alles geleistet wurde. Die Gemeinde kann nur die Finanzmittel zur Verfügung stellen, euer Mitwirken sorgt erst für die Erfüllung der gesetzlichen Pflichtaufgabe. Dafür danke ich euch im Namen aller Einwohner.“ Durch ihren regelmäßigen Austausch mit den Kommandanten sei die Gemeindechefin immer auf dem Laufenden, was in der wichtigen Einrichtung passiere.

54 Ehrenamtliche – 18 Kinder und Jugendliche

Die Zahl der Einsatzkräfte sank durch mehrere Dienstbeendigungen, blieb aber durch erneuten Zuwachs mit insgesamt 54 Frauen und Männern stabil. Mit Jugend- und Kinderfeuerwehr waren 2018 insgesamt 72 Menschen in der gemeindlichen Einrichtung tätig. In seinem Rückblick berichtete Kommandant Sebastian Müller ausführlich neben der Personalsituation auch über viele große und kleine Höhepunkte. Ein herausragender war sicherlich die Feier der Gründung vor 140 Jahren (8. September) und das 40-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr. Neben der neuen Zusammenarbeit mit der FF Weilersbach und dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Kirchehrenbach sowie der zweiten gemeinsamen Veranstaltung mit dem Technischen Hilfswerk (THW) blickte der Feuerwehrchef auch auf die Fülle von Aus- und Fortbildungsterminen. Das Training für den Ernstfall umfasste 62 Termine mit 1.419 Stunden, weitere 620 Stunden bei überörtlichen Lehrgängen oder Seminaren.
Zählt man Einsatz-, Wartungs-/Instandhaltungsarbeiten, die Nachwuchs- und die Öffentlichkeitsarbeit, die Verwaltung, über 50 Besprechungen, Veranstaltungen und offizielle Termine dazu, haben die Feuerwehrdienstleistenden insgesamt 6.619 Stunden für Kirchehrenbach geleistet. „Und das alles ehrenamtlich. Irgendwie, irgendwo zwischen Beruf und Familie. Da kann man als Leiter nur unheimlich stolz sein!“, sagte der Kommandant. Wieder fand eine Leistungsprüfung statt, ein Grundausbildungslehrgang wurde im April abgeschlossen, aktuell im Dezember/Januar schon wieder ein neues Basismodul begonnen. Parallel werden mehrere Frauen und Männer intern zum Truppführer weitergebildet.

Höchste Einsatzzahl seit 2011

Bei zwei der insgesamt 45 Einsätze haben die Kirchehrenbacher Einsatzkräfte Menschenleben gerettet. Die hier geleisteten 680 Stunden stellen fast eine Verdreifachung zu 2017 und die höchste Zahl seit 2011 (Hochwasser) dar. Viele kleinere Einsätze haben die Ehrenamtlichen auf Trab gehalten (acht Brände, 15 technische Hilfeleistungen, 15 sonstige Tätigkeiten, eine Sicherheitswache). Aber auch „Brocken“ wie der sechststündige Einsatz beim Brand von Heuballen am Waldrand bei Neuses-Poxstall oder die Unterstützung beim Unwetter in Heroldsbach waren dabei. Nicht zu vergessen die beiden Brandeinsätze an einem Wochenende im November (hier und hier). Sieben Mal erfolgte eine Alarmierung im Zuge der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung, davon musste allerdings nur zwei Mal in den Landkreis ausgerückt und gearbeitet werden.

Neben der umfassenden Sanierung des Löschfahrzeugs (LF 8/6) und dem Kauf eines Alarmmonitors – mit einer 1.000 Euro großen Unterstützung des Feuerwehrvereins – wurde die Umstellung auf die neue Generation Schutzhelme abgeschlossen. Auch das Thema Lkw-Führerschein konnte endgültig geklärt werden.

Kinder engagiert bei der Sache

Ein „normales“ Jahr haben die FeuerwehrWichtel, die Sechs- bis Elfjährigen, hinter sich. Leiterin Maria Müller informierte in der Versammlung über 15 Treffen, einen gemeinsamen Ausflug mit der Jugendfeuerwehr, das Minigolf spielen und die Beteiligung am Lebendigen Adventskalender. Auf über 250 Stunden beläuft sich die Nachwuchsarbeit in diesem Bereich. Nach Übertritten in die Jugendfeuerwehr besteht die Kinderfeuerwehr derzeit aus sechs Jungen und Mädchen. Schwerpunkt soll heuer auch die Anwerbung neuer „Wichtel“ werden. Eine Wiederholung ist auf jeden Fall die Teilnahme am Ferienprogramm wert. Erstmals seit Jahren beteiligten sich die Brandschützer unter Federführung der Kinderfeuerwehr daran.

Vereidigungen, Beförderungen und eine ganz besondere Ehrung

Bei den offiziellen Vereidigungen in den Feuerwehrdienst (mit gleichzeitiger Beförderung zum Feuerwehrmann/-frau) durften Hannah Eismann, Vanessa Gebhard, Manuel Gebhardt, Johannes Götz, Sebastian Götze und Frank Kowalik nach vorne treten. Die „Spätberufenen“ hatten im letzten Jahr erfolgreich die Grundausbildung beendet. Zu Oberfeuerwehrmännern wurden Michael Götz und Alexander Sponsel befördert.

Für die Vollendung von runden Dienstzeiten erhielten Anna Maria Pauli und Anna Schnitzerlein (zehn Jahre), sowie Christian Lochner (30 Jahre) das Dienstaltersabzeichen und ein kleines Geschenk. Eine besondere Ehre wurde Günter Anderl zuteil: Kreisbrandrat (KBR) Oliver Flake verlieh ihm auf Antrag des Kommandanten das Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes Forchheim. Seit 45 Jahren ist Anderl Feuerwehrdienstleistender, war u.a. sechs Jahre lang Kommandant bzw. drei Jahre Stellvertreter (1988 bis 1996). Überaus engagiert ist er nach wie vor als Ausbilder in allen Bereichen. Flake würdigte den über vier Jahrzehnte dauernden Einsatz für Gemeinde und Bürger.

Gleichzeitig sprach der KBR, der von Kreisbrandinspektor Johannes Schmitt und Kreisbrandmeister Dietmar Willert begleitet wurde, den Kirchehrenbachern Dank für das Engagement im Hinblick auf die ersten 12 Monate bei der Unterstützung des Katastrophenschutzes mit dem Gerätewagen Logistik aus (Rollcontainer UG-ÖEL). Auch die interkommunale Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren sowie THW und ASB lobte der Kreisbrandrat. Dem schloss sich der THW-Ortsbeauftragte Thomas Albert an. Er freue sich auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit bei der dritten gemeinsamen Übungsveranstaltung in diesem Jahr.

 

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Bürgermeisterin Anja Gebhardt eröffnete die Dienstversammlung und dankte für die Arbeit 2018.

 

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Nach erfolgreicher Grundausbildung letztes Jahr folgten jetzt Vereidigung und Beförderung durch die Bürgermeisterin und die Kommandanten.

 

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Anna Schnitzerlein und Anna Maria Pauli haben zehn Jahre Feuerwehrdienst geleistet (linkes Bild), Christian Lochner gehört seit drei Jahrzehnten zu den Brandbekämpfern.

 

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Kreisbrandrat Oliver Flake sprach für die Kreisbrandinspektion zu den Kirchehrenbachern…

 

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… und zeichnete Günter Anderl für 45 Jahre Feuerwehrdienst mit dem Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes Forchheim aus.