Ein Fortbildungs-Vormittag der Kirchehrenbacher Brandschützer

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Station 1: Links die Staustufe Biber, dahinter die Chiemsee-Pumpe und rechts oben der Wassersauger. Alle Fotos: smü

 

Kirchehrenbach     Was muss ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau alles können? Natürlich sollte jeder wissen, wo welches Gerät im Fahrzeug verstaut wird. Im Ernstfall geht es ja um Sekunden. Wie wird ein Löschangriff aufgebaut? Auch klar. Was muss bei einem Verkehrsunfall alles bereitgestellt werden? Das ist auch kein allzu großes Problem. Aber es gibt Ausrüstungsgegenstände, die werden – vielleicht zum Glück – nur selten benötigt. Die gilt es aber genauso zu beherrschen.

Aus diesem Grund haben die Führungskräfte vor einigen Jahren den sogenannten „Hilfeleistungs-Vormittag“ ins Leben gerufen. Sein Ziel: Eben bestimmte, spezielle Gerätschaften im Rahmen einer Stationsausbildung genauer unter die Lupe nehmen. Und der „2014er Tag“ fand am heutigen Samstag statt. Insgesamt 24 Ehrenamtliche nahmen daran teil. Wenige Stunden zuvor mussten die Frauen und Männer der Wehr schon zu einem Brandeinsatz in der Gemeinde ausrücken.

 

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Welche Möglichkeiten bietet die "Hochwasserpumpe"? Am Ehrenbach wurde das einmal getestet. 

 

Direkt am Ehrenbach, in der Füllsackstraße, begrüßten Zugführer Günter Anderl und Gruppenführer Tobias Roppelt die erste Gruppe mit den Worten „Obacht: Etz könnt´s a bisserle nass werdn“. Nach einigen Hinweisen zur Schmutzwasserpumpe „Chiemsee Mini“ ging es ans Praktische. Insgesamt 1.400 Liter kann das Gerät in der Minute aufsaugen, Gegenstände mit dem Durchmesser eines Tischtennisballs „flutschen“ da sogar noch mit durch. Aber natürlich gibt es auch hier viele Sachen zu beachten. Passend am Wasser: Die seit Ende letzten Jahres vorhandene mobile Staustufe Biber wurde gleich mit aufgebaut und näher erläutert. Etwas schneller ging es beim richtigen Bedienen des Wasserstaubsaugers, bei möglichen Unwettereinsätzen aber ebenfalls ein wichtiges „Instrument“.


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An Autotüren und Windschutzscheiben wurde das Arbeiten mit der elektrischen Säbelsäge ausprobiert. 

 

Es ist kurz vor 10 Uhr. Nach einer kurzen Pause bei Kaffee und Kuchen geht es weiter. Die Gruppenführer Matthias Roppelt und Matthias Weiß warten bei Station 2. Der Umgang mit der elektrischen Säbelsäge sowie dem Halligantool – einem Brechwerkzeug – standen dort auf der Agenda. An Autotüren und Windschutzscheiben wurde mit der Säge praktisch trainiert, verschiedene Einsatzmöglichkeiten des Halligan Tool an einem Pkw ausprobiert.

 

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Wie lässt sich das spezielle Brechwerkzeug Halligan Tool einsetzen und worauf muss dann geachtet werden? 

 

Wieder kurze Pause. Nach einem weiteren Schluck Kaffee und „Nachbesprechungen“ zum Einsatz der vergangenen Nacht – es ist mittlerweile 11 Uhr – geht es zur letzten Station für diesen Vormittag: Hebekissen. Zuerst erklären Kommandant Dietmar Willert und Gruppenführer Herbert Gebhardt einige wichtige Punkte für den Einsatz der „Luftheber“ . Getestet wird der richtige Einsatz dann am Kommandowagen. Richtig unterbauen, vorsichtig anheben, weiter unterbauen, wieder anheben und immer wieder schauen, dass es zu keinen unkontrollierten Bewegungen am Wagen kommt. Gar nicht so einfach. In der Übung vielleicht schon, im Ernstfall mit viel Adrenalin im Blut und Verletzten oder Eingeklemmten könnte das schon schwieriger werden. „Aber dafür trainieren wir das ganze ja“ ergänzen die Ausbilder ihre Ausführungen.

 

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Richtig unterbauen mit dem Rüstholz (links), damit beim Anheben (rechts) nichts passiert...

 

Und dann, fast Punkt 12 Uhr ist der Hilfeleistungs-Vormittag für dieses Jahr schon wieder vorbei. Nach den Aufräumarbeiten sorgt der Feuerwehrverein noch für den passenden Abschluss. Bei einer Brotzeit stärkten sich die fleißigen Brandschützer. Und das allgemeine Resümee? „Auf jeden Fall 2015 wieder“.    smü