Samstag, 5. August 2017

Jugend traf sich zu 24-Stunden-Dienst – Übungen und Einsätze

20170805 1 web

Nicht unbedingt die spannendste Tätigkeit, gehört aber auch dazu: Eine „Ölspur“ musste am frühen Samstagmorgen, mit Sonnenaufgang, beseitigt werden. Dabei kam erstmals der Gerätewagen Logistik zum Einsatz. Foto: smü

 

Kirchehrenbach    Alle zwei Jahre soll ein 24-Stunden-Dienst – anderswo auch Berufsfeuerwehrtag genannt – für Abwechslung in der Jugendarbeit der Kirchehrenbacher Feuerwehr sorgen. Und das ist auch 2017 wieder gelungen. Von Freitagabend auf Samstagabend waren die zehn teilnehmenden Jugendlichen rund um das Feuerwehrhaus gefordert: Bei fiktiven Einsätzen, Ausbildungseinheiten oder auch dem gemeinsamen Abspülen und sauber machen nach dem Essen. Eben genau so, wie die Schicht eines Berufsfeuerwehrmannes aussehen könnte.

Vor der Erläuterung des „Dienstplans“ durch die Jugendwarte Matthias Weiß und Anna Schnitzerlein begrüßte Kommandant Sebastian Müller und wünschte allen Beteiligten spannende 24 Stunden. Das soziale Miteinander und der Teamgeist stehen im Vordergrund einer solchen Veranstaltung, die Jugendlichen sitzen einen Tag lang `aufeinander`, wobei dieses Wort dabei keinesfalls negativ ausgelegt werden darf. Ganz im Gegenteil. „Das ist wichtig für die spätere Arbeit unter den Einsatzkräften“, erklären die Jugendwarte, „Man erlebt im Feuerwehrdienst so viel gemeinsam, da muss das Miteinander stimmen“. Mehrere Einsätze mussten die Jugendlichen abarbeiten – und das auch mal mitten in der Nacht. Für die Verpflegung während der 24 Stunden sorgte wieder der Feuerwehrverein, Vorsitzender Rolf Bergmann stellte sich dafür in die Küche.  

Mit Funkgeräten ausgestattet durfte der Nachwuchs eine Art Schnitzeljagd im Ortsgebiet absolvieren, bei einer Auffrischung der Erste Hilfe-Kenntnisse kamen die kürzlich von der Kreisjugendfeuerwehr bzw. dem Rotary Club Forchheim übergebenen Wiederbelebungspuppen zum Einsatz, bevor am späten Abend der Alarm zu einer Tierrettung die jungen Brandschützer ereilte. Mit zwei Einsatzfahrzeugen ging es in die Pfarrstraße, um eine Katze von einem Hallendach zu retten. Kurz nach Mitternacht der nächste Alarm: Eine verletzte Person am Bahnhof. Das erst wenige Stunden zuvor aufgefrischte Erste Hilfe-Wissen war jetzt nötig.

Nach einer einigermaßen ruhige Nacht folgte kurz nach 5:30 Uhr der nächste Alarm: Bei einer Ölspur in der Pretzfelder Straße rückte der neue Gerätewagen Logistik mit dem Rollcontainer Ölschaden aus und wurde überhaupt zum ersten Mal eingesetzt – auch wenn es sich beim Öl um ein Kaba-Wasser-Gemisch handelte, beim Bindemittel um Sand. Nach einem kräftigen Frühstück folgte eine Höhensicherungsübung im ehemaligen Hallenbad unter Leitung der Gruppenführer Rene Grimm und Marko Dötzer. Der Verdauungsphase des Mittagessens dauerte nicht lange: am THW-Übungsplatz nahe der Wiesent brannte es. Und bevor es zum Aufräumen und Putzen ging durften – natürlich unter Anleitung – mit Rettungsschere und Spreizer an einem Schrottauto erste Erfahrungen im Hilfeleistungseinsatz gesammelt werden, bevor gegen 17:30 Uhr der Dienst endete. Mit einigen kleinen Augen.    smü

 

20170805 2 web

Ziel gefunden: Ein Löschwasserbehälter im Lindenanger. Foto: Matthias Weiß

 

20170805 3 web

Tierrettung: Ein Kätzchen saß auf einem Dach fest. Mit der Leiter wurde es gerettet. Foto: Matthias Weiß

 

20170805 4 web

Am Bahnhof musste mitten in der Nacht eine verletzte Person versorgt werden. Foto: Anna Schnitzerlein

 

20170805 5 web

Gemeinsam stark: Einen Einblick in die Höhensicherungsgruppe gab es im ehemaligen Hallenbad. Foto: smü

 

20170805 6 web

Unter fachmännischer Anleitung wurde die Rettung aus dem Schwimmbecken durchgeführt. Foto: smü

 

20170805 7 web

Begleitet von viel Publikum: Der Nachwuchs schaut dem Nachwuchs zu. Foto: Maria Müller

 

20170805 8 web

Brandeinsatz am THW-Übungsplatz: Für die Löschwasserentnahme aus der Wiesent wird eine Saugleitung gebraucht. Foto: Anna Schnitzerlein.

 

20170805 9 web

Bevor es „Wasser marsch!“ heißt... Foto: Anna Schnitzerlein