Montag, 13. Mai 2019

47 Einsatzkräfte aus Kirchehrenbach und Leutenbach trainierten
zwischen Bahnhofstraße und Heugasse

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Der Wind hat die Rauchschwaden der Nebelmaschine schon weggeblasen, die dargestellte Situation des Garagenbrands (Mitte) war deshalb etwas schwierig. Die enge Bebauung ist zu erkennen. Fotos: Timo Gebhardt

 

Kirchehrenbach     Wie 2018 auch war am Montagabend bei der Kirchehrenbacher „Mai-Übung am Objekt“ die Nachbarfeuerwehr Leutenbach-Dietzhof mit von der Partie. Den 45 Einsatzkräften war nicht bekannt, was auf sie zukommt. Beim ausgewählten Objekt war dieses Mal kein „Vorfahren bis auf den letzten Meter“ möglich: Etwa 80 Meter entfernt, quasi hinter der Bahnhofstraße, standen die von den Familien Pöhlmann und Welsch zur Verfügung gestellten Anwesen. Stellvertretender Kommandant Bernd Gebhard bereitete die Übung vor, gemeinsam mit dem Leutenbacher Gruppenführer Alexander Kaul beobachtete er die Arbeit der Einsatzkräfte.

Bürgermeisterin Anja Gebhardt sowie Dritter Bürgermeister Konrad Galster waren ebenfalls vor Ort und informierten sich über das Training der 31 Kirchehrenbacher und 16 Leutenbacher Brandbekämpfer. Kurz nach 19:30 Uhr bekamen sie die Meldung über einen Garagenbrand, das Feuer griff bereits auf eine direkt angrenzende Scheune über. Auf der Anfahrt wurden die fünf Einsatzfahrzeuge getrennt. Neben einem Zugriff über die Bahnhofstraße, wo es nur einen von der Feuerwehr nicht befahrbaren Weg gibt, wurde auch über die nordöstlich gelegene Heugasse ein Angriff gestartet. Drei Gebäude grenzen unmittelbar an die betroffene Garage an. Eine Ausbreitung des fiktiven Schadensereignisses in der engen Bebauung stand deshalb im Mittelpunkt.

Mehrere Atemschutzgeräteträger kamen im Umfeld zum Einsatz. Das Löschwasser wurde von zwei Unterflurhydranten sowie mit einer Tragkraftspritze aus dem Ehrenbach entnommen. Dafür mussten drei Schlauchleitungen von jeweils etwa 100 bzw. 150 Metern Länge verlegt werden. Zeitweise mit sechs Strahlrohren wurde das „Feuer“ bekämpft. Frühzeitig erfolgte die Bildung von zwei Einsatzabschnitten und die Benennung von Einsatzabschnittsleitern.

Das Mehrzweckfahrzeug diente als Standort der Einsatzleitung. Geprobt wurde die Führungsunterstützung für den Einsatzleiter, in diesem Fall Kommandant Sebastian Müller. Gruppenführer Matthias Roppelt und der angehende Truppführer Michael Götz übernahmen diese wichtige Zuarbeit.

Truppführer-Azubis beobachtet

Ein besonderes Augenmerk galt außerdem mehreren Einsatzkräften, die derzeit die Weiterqualifizierung zum Truppführer durchlaufen. Als separate Übungsbeobachter dafür fungierten die Zugführer Günter Anderl und Dietmar Willert. Sie schauten den angehenden Truppführern über die Schulter und „kontrollierten“ die Wiedergabe und Ausführung der Befehle. Verteilt auf den Einsatzfahrzeugen waren auch die Azubis des momentan laufenden Grundausbildungslehrgangs aus Leutenbach und Kirchehrenbach dabei.

Nach knapp 45 Minuten konnte die Übung beendet werden. Bei der detaillierten Nachbesprechung der Führungskräfte wurde das Bilden der Abschnitte mit dem herauslösen der dafür nötigen Leiter aus der Mannschaft analysiert. Ebenfalls zeigte die Trennung der Funkgruppen vor Ort einerseits eine Verbesserung bzw. Entlastung im Funkverkehr, gleichzeitig aber auch eine deutliche Mehrarbeit an den jeweiligen Schnittstellen.

Gemeinsames Training vor Ort unentbehrlich – Dank an Besitzer

Wichtig ist bei diesen Übungen die Vertiefung der Orts- und Objektkenntnisse, vor allem in weniger bekannten bzw. zugänglichen Bereichen, wie in diesem Fall. Dazu kommt die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den umliegenden Wehren, die vor zwei Jahren angekurbelt wurde. Daran will Kommandant Müller weiterhin festhalten: „Zum einen, weil beispielsweise mit der Leutenbacher Feuerwehr gemeinsame Einsätze deutlich weniger geworden sind“. Die Gründe dafür liegen in der Entwicklung der Ausrüstung und den Vorgaben für die Alarmierung. „Beide Seiten profitieren zweifelsohne aber davon, wenn miteinander trainiert wird. Denn zum Ernstfall kann es trotzdem jederzeit kommen“, so der Feuerwehrchef.      
Den Besitzern Josef Welsch und Oskar Pöhlmann dankte die Feuerwehr besonders, ohne die Mithilfe der Bevölkerung wie in diesem Fall, ist ein wirklichkeitsnahes Training für die Einsatzkräfte unmöglich.

 

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Blick von der Bahnhofstraße in Richtung Einsatzstelle.

 

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Fast schon idyllisch: Ein Atemschutztrupp, der hinter den Gebäuden – im Sonnenuntergang – eingesetzt wurde.

 

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Von der Heugasse aus kamen die beiden Löschfahrzeuge LF 8/6 aus Leutenbach und Kirchehrenbach zum Einsatz.

 

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Löschwasser kam unter anderem aus dem Ehrenbach mit Hilfe der Tragkraftspritze. Foto: Alexander Kaul.

 

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Lagebesprechung der Einsatzleitung. Auch Bürgermeisterin Anja Gebhardt informierte sich dort.


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Über den Einsatzabschnitt Heugasse wurden ebenfalls mehrere Strahlrohre vorgenommen.

 

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Viele Aufräumarbeiten warteten nach der Übung, vor allem für die Schlauchreinigung und -trocknung.

 

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Ausgiebig wurde die Übung auf Führungsebene nachbesprochen.