Freitag, 14. Februar 2020

Grundlagenschulung für Wald- und Flächenbrände absolviert

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Mit welchen Gerätschaften - hier Löschrucksäcke - kann Vegetationsbränden erfolgreich begegnet werden? Thorsten Sprenger (@fire; rechts) erklärte und zeigte es. Fotos: Feuerwehr

 

Kirchehrenbach    Das aktuelle Wetter erinnert zwar gerade nicht daran, aber der nächste trockene Sommer kommt. Und mit ihm steigt besonders die Gefahr von Vegetationsbränden. Auch wenn die Kirchehrenbacher Einsatzkräfte in den letzten Jahren von Wald- oder Flächenbränden nahezu verschont geblieben sind, wird das Thema ernst genommen. Um theoretische und praktische Grundlagen ging es bei einer Schulung für zehn Ehrenamtliche am Donnerstag und Freitag durch die Organisation @fire.

Bereits im letzten Jahr haben drei Führungskräfte ein Seminar zu dem Thema – ebenfalls von @fire – auf Landkreisebene besucht, im Juli 2019 folgte ein Exkurs mit dem staatlichen Forstamt im Wald. Und jetzt: eine praktische Schulung, wie und mit welcher Ausrüstung bei Vegetationsbränden gearbeitet werden kann. Thorsten Sprenger von @fire zeigte zuerst den deutlichen und oft unterschätzten Unterschied zu Gebäudebränden auf. Ein Brand in Wäldern oder auf Feldern entwickelt sich ganz anders. Nicht nur in Amerika oder Australien kommt es, wenn dort meist viel stärker, zu solchen Feuern. Auch in Deutschland und hier in der Region brennen regelmäßig Waldstücke oder Felder. Gerade die letzten zwei Jahre haben das gezeigt. Wenn dann (aus Sicht der Brandbekämpfer) das Wetter nicht mitspielt, also es sehr trocken ist und der Wind weht, entsteht ein gefährlicher Mix. „Flächenbrände breiten sich sehr viel dynamischer aus und können, bei falschem Angriff schnell gefährlich für die Feuerwehrleute werden“, stellte Sprenger deutlich heraus. Berichte von verletzten Einsatzkräften und auf Feldern ausgebrannten Löschfahrzeugen in ganz Deutschland belegen das. Es gelten also andere „Spielregeln“ beim Einsatz.

Was bei der Persönlichen Schutzausrüstung der Ehrenamtlichen zu beachten ist, welche Ausrüstungsgegenstände durchaus Sinn machen und wie ein Feuer bekämpft wird, gehörte zum ersten Teil. Am Freitagnachmittag folgte die praktische Umsetzung. Das Vorgehen mit Wasserrucksack, Handwerkzeugen zum Anlegen eines Wundstreifens und anderes mehr. Der mit wenigen Gerätschaften und den kleinsten Schläuchen (Größe D) aufgebaute Löschangriff sowie das Ablöschen des Feuersaums mit fahrendem Fahrzeug rundeten den Abend ab. Aufgrund der Witterung konnte mit echtem Feuer nicht gearbeitet werden – das wird aber noch nachgeholt.

@fire Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e. V. ist der offizielle Titel der gemeinnützigen Hilfsorganisation, die weltweit schnelle Nothilfe nach verheerenden Naturkatastrophen leistet. Die ehrenamtlichen Helfer sind in der Waldbrandbekämpfung sowie dem Suchen und Retten von Verschütteten nach Erdbeben speziell ausgebildet. Für kommunale Feuerwehren bieten sie u.a. Grundlagenschulungen an.

Die jetzt erlernten Kenntnisse werden aufbereitet und unter anderem beim Ausbildungsnachmittag im April an die Mannschaft weitergegeben. Passend dazu hat die Staatliche Feuerwehrschule Würzburg vor kurzem umfassendes Ausbildungsmaterial für die Vegetationsbrandbekämpfung herausgegeben. Es fließt ebenfalls ein.

 

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Mit wenig Schläuchen und Armaturen der Größen C und D wurden fast 80 Meter überbrückt. Allerdings muss einiges beachtet werden.

 

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Ein Blick auf Flächen- oder Waldbrände der Region. Was gilt es beim Eintreffen zu beachten?

 

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Mit Pulaski-Axt, McLeod-Tool und Schaufel wurde das Anlegen eines Wundstreifens ausprobiert.