Montag, 30. November 2020

Neue Variante für „Verkehrsunfall-Plane“ sorgt für mehr Struktur

20201130 1 web

Das rote Feld der neuen Bereitstellungsplane ist belegt, mit den Gegenständen für Farbe Gelb wird begonnen. Zum Teil ist die Plane wieder selbst beschriftet worden. Foto: smü

Kirchehrenbach     Stolze 13 Jahre alt war die bisherige Bereitstellungsplane – oder Geräteablage – die die Kirchehrenbacher Einsatzkräfte bei Verkehrsunfällen nutzten. Die rote Lkw-Plane, ab 2011 dann unterteilt in vier Felder mit den Silhouetten der Geräte, half bei Verkehrsunfällen zielgerichtet alles Nötige geordnet bereitzustellen. Jetzt wurde das Konzept überarbeitet und die Idee einer hessischen Feuerwehr aufgegriffen.

Bei einem Verkehrsunfall wird, anders wie bei einem Brand, nicht aus dem Einsatzfahrzeug herausgearbeitet, sondern die nötigen Ausrüstungsgegenstände zentral auf einer Ablage bereitgestellt. Das erleichtert das Arbeiten am Unfall-Pkw. Zudem steht das Einsatzfahrzeug ja nicht zwangsläufig direkt neben dem verunfallten Kfz, lange (Lauf-)Wege entfallen. Vielfach bewährt hat sich das schon 2007 eingeführte und 2011 verfeinerte System. Stillstand gibt es bei der Feuerwehr nicht und spätestens seit der Indienststellung des Hilfeleistungslöschfahrzeugs Anfang 2017 war klar, dass ein Ersatz, eine Variante 2.0, hermuss. Hauptgrund: Andere oder neue Geräte und natürlich praktische Erfahrungswerte über die vielen Jahre.

Die Idee der Feuerwehr im hessischen Lollar hat im Internet herausgestochen: Die Bereitstellungsplane ist in den Ampelfarben angelegt – und der Clou: alle Geräte, die auf das rote, gelbe oder grüne Feld müssen, tragen einen entsprechenden Farbaufkleber. So erkennen die Einsatzkräfte beim Öffnen des Einsatzfahrzeugs schon: Zuerst alle rot markierten Gegenstände, dann gelb, ...    
Das vereinfacht das Vorgehen um ein Vielfaches und sorgt für geordnete und gleiche Strukturen, egal welche Besatzung zu welcher Uhrzeit gerade auf dem Einsatzfahrzeug sitzt. 

Wieso eine Unterteilung der Geräte? Weil die einzelnen Schritte bei der Unfallrettung eine jeweils andere Priorität haben. Beispielsweise die Sicherung und Stabilisierung des Unfall-Kfz findet zuerst statt (deshalb Farbe Rot), bevor Schere und Spreizer zum Einsatz kommen (Grün). So können beispielsweise bereits Sicherungsarbeiten beginnen, während im Hintergrund noch die endgültige Bestückung der Bereitstellungsplane läuft.

Der Umsetzung und Ausführung der Idee haben sich federführend die Gruppenführer René Grimm und Matthias Weiß in Zusammenarbeit mit Kommandant Sebastian Müller angenommen. Die Einführung im November ist den Einsatzkräften bei zwei Online-Übungen per Videokonferenz detailliert vorgestellt worden.

 

 

20201130 2 web

„Rot auf Rot“: Beispielsweise die Stufenklötze – sie dienen der Sicherung eines verunfallten Autos – sind mit dem roten Aufkleber markiert und gehören auf das erste Feld der neuen Plane. Fotos: smü

 

 20201130 3 web

Wird der Geräteraum geöffnet, stechen die farbigen Aufkleber hier und da schon etwas hervor...