Donnerstag, 10. Dezember 2020


Kirchehrenbacher beginnen erstmals Grundausbildung per Videokonferenz – #wirfürkirchehrenbach-Aktion brachte drei neue Mitstreiter

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Ein etwas anderes Gruppenfoto zu Beginn des neuen Basismoduls: Die sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor ihrem Computer – das erste Ausbildungsthema erfolgte per Videokonferenz. Foto: smü

 

Kirchehrenbach     Neuland bestreiten die Kirchehrenbacher Brandschützer mit dem Beginn einer Feuerwehr-Grundausbildung – dem Basismodul der Modularen Truppausbildung – per Videokonferenz. Unter den sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind drei junge Männer, die über die Werbeaktion #wirfürkirchehrenbach vor wenigen Wochen zur Feuerwehr gestoßen sind. Zum Start der Grundausbildung am Donnerstagabend schaltete sich auch Bürgermeisterin Anja Gebhardt kurz dazu. Sie dankte den angehenden Einsatzkräften für ihr Engagement, unter diesen Bedingungen die Ausbildung zu durchlaufen.

Die Corona-Pandemie hat in verschiedenen Lebensbereichen Dinge möglich gemacht, die man sich selbst im Januar noch nicht vorstellen hätte können. „Wir wollen ganz einfach die Zeit nicht unverrichteter Dinge verstreichen lassen!“ erklärt Kommandant Sebastian Müller das bisher einmalige Projekt. Solange kein (realer) Ausbildungsbetrieb möglich ist, nutzen die Feuerwehrleute die Zeit für die theoretischen Themen des Basismoduls, allerdings nicht im Lehrsaal, sondern vor dem heimischen Computer. Hier sieht auch Ausbilder und Lehrgangsleiter Matthias Weiß große Möglichkeiten: „Natürlich ist das für die Teilnehmer wie die Ausbilder eine völlig neue Situation, sich nicht im Lehrsaal gegenüber zu stehen, aber im Zuge der Digitalisierung können wir jetzt einen neuen Schritt wagen. Das Löschen müssen wir aber nach wie vor mit echten Schläuchen trainieren“, fügt Ausbilder Weiß lachend hinzu.       
Es ist das erste Mal, zumindest im Landkreis Forchheim, dass eine Grundausbildung auf diesem Weg begonnen wird.

Luisa Prell, Max Dietz und Felix Hack aus der Jugendfeuerwehr werden jetzt mit Patrick Farr, Leon Gebhardt und Marcel Gebhard zu Feuerwehrleuten ausgebildet. Mitte nächsten Jahres sollen die sechs Azubis dann die Ausbildung abschließen.

All die digitalen Möglichkeiten ersetzen natürlich in keiner Weise das persönliche Zusammenarbeiten, Kennen- und Dazulernen. Dem sind sich die Verantwortlichen im Klaren. Aber „den Kopf in den Sand stecken“ kommt auf keinen Fall in Frage. Noch im Laufe des Dezembers werden zwei weitere virtuelle Termine stattfinden. Im Vorfeld ist auch die Kreisbrandinspektion über das Projekt „Online-Basismodul“ informiert worden. Da nicht abzusehen ist, unter welchen Vorgaben im neuen Jahr der reguläre Übungsbetrieb wieder anlaufen kann und die virtuelle Ausbildung erst einmal getestet wird, findet dieses Basismodul nur für Kirchehrenbacher Ehrenamtliche statt.  

Der im Zuge der Werbeaktion angekündigte persönliche Infoabend am 30. Oktober musste kurzerhand wegen der gestiegenen Infektionszahlen im Landkreis abgesagt werden. Dafür wurde ebenfalls eine online-Alternative angeboten. Vier Interessierte schalteten sich damals auf – Drei von ihnen gehören jetzt zur Feuerwehr. Eine knappe Stunde lang beantwortete Feuerwehrchef Müller zahlreiche Fragen.