Sonntag, 24. Juli 2022

Nachgeholte Dienstversammlung: Einsatzkräfte leisteten fast 5.000 Stunden – Besondere Auszeichnungen – Kommandant wiedergewählt

 

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Für 40 Jahre Feuerwehrdienst sind Georg Götz und Ludwig Götz (4./5.v.l.) mit dem staatlichen Ehrenzeichen ausgezeichnet worden, Matthias Hohenschild, Maria Müller und Anna Schnitzerlein haben die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Oberfranken erhalten (jeweils mit Urkunde). 2. Bürgermeister, stellv. Landrat, Kommandanten und Kreisbrandinspektion gratulierten. Fotos: Feuerwehr/Rene Grimm.

 

Kirchehrenbach    Ein zweites, ungewöhnliches Jahr liegt hinter der Kirchehrenbacher Feuerwehr. Die Einschränkungen, die den Dienstbetrieb 2021 an vielen Stellen ausbremsten, waren aus 2020 bekannt. Dennoch versuchte die Feuerwehrführung möglichst viel Normalität zu schaffen. Bei der nachgeholten Dienstversammlung am Sonntagvormittag blickten Gemeinde und Feuerwehr auf das vergangene Jahr zurück.

In Vertretung der Bürgermeisterin eröffnete 2. Bürgermeister Michael Knörlein die Versammlung vor 45 Einsatzkräften. In Personalunion als Feuerwehrmann dankte er im Namen der Gemeinde für das Engagement und das Pflichtbewusstsein, den Bürgerinnen und Bürgern jederzeit im Notfall zur Verfügung zu stehen. Den Kommandanten dankte er für den offenen und regelmäßigen Austausch über alle Geschehnisse in der kommunalen Einrichtung.

Der Personalstand blieb nahezu konstant: Zum Jahresende 2021 leisteten 52 Frauen und Männer Feuerwehrdienst, mit Kindern und Jugendlichen gehörten 79 Personen der gemeindlichen Einrichtung an. Mittlerweile, im Juli 2022, ist diese Zahl aber längst - im positiven Sinne - überholt. In seinem Jahresbericht blickte Kommandant Sebastian Müller weiterhin auf 48 Übungstermine mit über 1.035 Stunden sowie weiteren Lehrgängen und überörtlichen Fortbildungen mit 724 Stunden.

Nach einer umfassenden „Online-Offensive“ zu Jahresbeginn, bei der für möglichst viel Kontinuität gesorgt werden sollte, ging es ab Mai 2021 zu den nötigen Präsenz-Trainingsterminen. „Danke euch für die große Disziplin seit Beginn der Pandemie!“, so der Feuerwehrchef. Die Waldbrandübung „Funkenflug“ im September war sicherlich einer der Höhepunkte im vergangenen Jahr. Zusammen mit einem Polizeihubschrauber und einer Flughelfergruppe aus Bayreuth wurde der Ernstfall simuliert – aktueller denn je bei der momentanen Witterung. Aber auch gemeinsame Fortbildungstermine mit den Nachbarfeuerwehren oder der Bergwacht konnten stattfinden. Die nicht durchführbare Jahresschlussübung mit Weihnachtsfeier wurde durch einen online-Vortrag kompensiert, für die Kinder der Feuerwehrleute war der mobile Nikolaus wieder unterwegs.

Zählt man Einsatz-, Wartungs-/Instandhaltungsarbeiten, die Nachwuchs- und die Öffentlichkeitsarbeit, die Verwaltung und Organisation, weitere 29 Besprechungen und Termine dazu, haben alle Feuerwehrdienstleistenden insgesamt 4.903 Stunden für Kirchehrenbach geleistet. „Im vergangenen Jahr steigerten wir uns wieder gehörig, das hat man vor allem bei Aus- und Fortbildung gemerkt. Das Engagement 2021 war klasse“, erklärte der Kommandant.

Etwas weniger zu tun gab es im Bereich der Einsätze als 2020. Bei einem Verkehrsunfall wurde eine Frau befreit. Bei vielen Alarmierungen waren kein Ausrücken bzw. Eingreifen nötig. Dennoch sind bei 27 Ernstfällen 332 Einsatzstunden zusammengekommen. Sechs Mal davon war der Gerätewagen Logistik mit der Landkreis-Ausrüstung gefragt.

Kinder- und Jugendfeuerwehr wieder gut angelaufen

Die FeuerwehrWichtel, die Gruppe der Sechs- bis Elfjährigen, ist 2020 ziemlich ausgebremst worden, 2021 versuchten die Betreuerinnen und Betreuer, wieder Vollgas zu geben. Mit 16 Kindern wurde das vergangene Jahr beschlossen (aktuell sind es 25 Mädchen und Jungen), berichtete die neue Leiterin der Gruppe, Maria Götz. Ebenfalls verschiedene online-Spiele und -Treffen gab es bei den Jüngsten, im Sommer wurden Insektenhotels gebastelt und bis in den Herbst – zum traditionellen Kürbis schnitzen – konnten Präsenztreffen aufrechterhalten werden. Der mobile Feuerwehr-Nikolaus versorgte auch die FeuerwehrWichtel.

Für die Jugendfeuerwehr berichtete über das letzte Jahr der neue Jugendwart Timo Gebhardt. Auch bei den 12-bis 17-Jährigen galt „online First“, bevor im Sommer die ersten Übungen stattfanden. Außer dem Jugendwissenstest im November und der Spende für betroffene Feuerwehrleute im Ahrtal aus der eigenen Kasse (1.000 Euro) war es bei der Jugendfeuerwehr ruhig. Ende letzten Jahres waren es elf Jungen und Mädchen in der Nachwuchstruppe. Drei schlossen die Grundausbildung, das Basismodul, erfolgreich ab.

Kommandant bleibt weiter im Amt – Besondere Auszeichnungen

In seine zweite Amtszeit, die 2023 beginnt, wurde Kommandant Sebastian Müller von den Feuerwehrdienstleistenden gewählt. Vizebürgermeister Knörlein freute sich über das erneute Votum und gratulierte zusammen mit der Kreisbrandinspektion.  

Bei der offiziellen Vereidigung in den Feuerwehrdienst (mit Beförderung zum Feuerwehrman) durften Patrick Farr, Felix Hack, Sebastian Gebhard und Leon Gebhardt nach vorne treten. Für die Vollendung von 20 Dienstjahren erhielt Tobias Roppelt das Dienstaltersabzeichen und ein Geschenk.

Da der Neujahrsempfang der Gemeinde wieder nicht stattfinden konnte, nahmen stellvertretender Landrat Otto Siebenhaar und Kreisbrandrat Oliver Flake die Verleihung des staatlichen Ehrenzeichens für 40 Dienstjahre in der Freiwilligen Feuerwehr an Georg Götz und Ludwig Götz vor. Siebenhaar zeigte sich beeindruckt von den vielen Aktivitäten der Kirchehrenbacher und dankte den Ehrenamtlichen dafür. Den beiden Jubilaren gratulierte er, überreichte die Urkunde des Innenministers sowie den Gutschein für einen einwöchigen Aufenthalt im Feuerwehr-Erholungsheim Bayerisch Gmain.

Eine ganz besondere Ehrung folgte anschließend durch den Kreisbrandrat sowie Kreisjugendfeuerwehrwart Christian Wolfrum: Für die langjährigen Verdienste in leitender Funktion zeichneten sie den ehemaligen Jugendwart Matthias Hohenschild (geb. Weiß), die ehemalige stellvertretende Jugendwartin Anna Schnitzerlein sowie die ehemalige Leiterin der Kinderfeuerwehr, Maria Müller, mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Oberfranken aus. Alle drei prägten die letzten acht bzw. zehn Jahre Nachwuchsarbeit in der Feuerwehr intensiv. Kontinuierlich sorgten sie dafür, dass der Nachwuchs jahrein-, jahraus beschäftigt war – und das alles neben dem regulären Feuerwehrdienst, Beruf und eigener Familiengründung.

Der Kreisbrandrat, der mit Kreisbrandinspektor Ernst Messingschlager und Kreisbrandmeister Dietmar Willert gekommen war, unterstrich in seinen Worten die Wichtigkeit des Zusammenhaltens in der Mannschaft, dankte den Feuerwehrleuten für ihre Unterstützung auf Landkreisebene. Die verschiedenen Aktivitäten - jüngst die Erstellung eines Feuerwehr-Bedarfsplans durch die Gemeinde - seien wichtige Schritte in der Weiterentwicklung. Der Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerks, Thomas Albert, und der Leiter der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) des Landkreises, Burkard Baumgärtner, freuten sich über die wieder stattfindenden gemeinsamen Termine und dankten für die Zusammenarbeit in den letzten Jahren.

Mit einem kleinen Geschenk von den Führungskräften verabschiedete Kommandant Müller Gruppenführer Matthias Hohenschild, der durch einen Wohnortwechsel seinen Feuerwehrdienst beendet.

 

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Vereidigungen in den Feuerwehrdienst sowie ein Dienstjubiläum: Kommandant Sebastian Müller (links), Stellvertreter Bernd Gebhard (rechts) und 2. Bürgermeister Michael Knörlein (2.v.r.) überreichten Urkunden an Leon Gebhardt, Sebastian Gebhard, Patrick Farr, Felix Hack und Tobias Roppelt (v.l.).

 

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Stellvertretender Landrat Otto Siebenhaar und Kreisbrandrat Oliver Flake zeichneten Georg Götz (Bild) und Ludwig Götz für 40 Feuerwehrdienstjahre aus.

 

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Ein Abschiedsgeschenk gab es für Gruppenführer Matthias Hohenschild - Insider wissen, was es damit auf sich hat...

 

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Gut gefüllt war die Fahrzeughalle mit rund 60 Einsatzkräften, Vereinsmitgliedern und Gästen.