Samstag, 7. Januar 2023

Digitale Pager verteilt – 35 Jahre piepst‘s schon am Gürtel

 

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Seit 1988 läuft in Kirchehrenbach die Alarmierung über Funkmeldeempfänger: Vom Bosch-Modell Mitte der 1980er Jahre über Swissphone-Geräte Anfang der 1990er bis zum bewährten (und beliebten) Swissphone-Quattro. Ganz rechts der Pager aus dem Hause Motorola, der bayernweit zum Einsatz kommt. Foto: smü

 

Kirchehrenbach     Seit mehr als sechs Jahren sprechen die Feuerwehren bereits digital miteinander und mit der Leitstelle, seit wenigen Monaten kann auch digital alarmiert werden. In der Walberlagemeinde haben die Einsatzkräfte jetzt neue Piepser – digitale Pager vom Typ Motorola – erhalten. Fast 35 Jahre ist die Einführung der ersten analogen Funkmeldeempfänger mittlerweile her.

Nach verschiedenen bayernweiten Testphasen und der bereits erfolgten Einführung der digitalen Alarmierung in anderen Teilen des Freistaats ist die Integrierte Leitstelle Bamberg-Forchheim technisch aufgerüstet für die Alarmierung. Der Auslieferung der neuen Pager durch Motorola an die ersten Gemeinden im letzten Jahr – darunter die Kirchehrenbacher – schloss sich die Programmierung in der Technisch-Taktischen Betriebsstelle (TTB) im Atemschutzzentrum des Landkreises in Ebermannstadt an. Ihre Bewährungsprobe hatten die Pager gleich am Donnerstagabend während der Verteilung: Zuerst wurden die Einsatzkräfte zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage, sechs Stunden später zu einem Feuer an einem Gebäude in Weilersbach gerufen.

Bereits auf dem zwei Zoll großen Farbdisplay des Geräts erfahren die Ehrenamtlichen das Einsatzstichwort samt Örtlichkeit. Die gewohnte Durchsage – „Hier spricht die Leitstelle Bamberg, Einsatz für …“ – gibt es künftig nicht mehr. Eine Verbesserung wird auch die Anzeige des Netzempfang sein, vergleichbar mit dem Smartphone. Im Analogfunk hat der Piepser entweder alarmiert oder nicht. Ob der kleine ständige Begleiter der Feuerwehrleute gerade Empfang hatte, war nicht sichtbar.

Neu ist auch, dass die Pager etwas früher auslösen, da die Alarmierung nicht mehr nacheinander für jede Feuerwehr geschieht. Dadurch kann bei großen Schadensereignissen und entsprechend umfassenden Alarmierung durchaus die ein oder andere Minute eingespart werden.

Absehbar erfolgt noch der Tausch der Sirene auf dem Schulgebäude. Die bisherige analoge Sirene aus dem Jahr 1967 könnte zwar digital aufgerüstet werden, jedoch stehen das Alter und nicht vorhandene Ersatzteile dem entgegen. Bereits Anfang 2022 hat der Gemeinderat den Tausch gegen eine moderne Elektrosirene beschlossen. Je nach Stand der momentanen Generalsanierung am Schulgebäude und Verfügbarkeit von Gerät und Firma könnte die neue Sirene bereits im Frühjahr 2023 aufgebaut werden. Mit ihr ist dann auch technisch die Möglichkeit einer Bevölkerungswarnung gegeben.

Bereits seit 1988/1989 werden die Kirchehrenbacher per Funkmeldeempfänger alarmiert. Der damalige Kommandant Georg Müller hatte den Kauf der ersten 18 Geräte eingeleitet. Seither gehört der Piepser für alle Feuerwehrdienstleistenden zum Standard. Fast 60 Stück waren zuletzt in Gebrauch.