Montag, 8. Mai 2023


Einsatzkräfte trainierten erstmals an Wohneinrichtung für psychisch erkrankte Menschen – Auftakt für künftige Zusammenarbeit

 

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Rauch aus einem Zimmer, oben links ruft eine Person um Hilfe: Der Einsatzleiter vergibt die ersten Aufträge. Fotos: Feuerwehr (yg, md, smü)

 

Kirchehrenbach     Starke Rauchentwicklung aus einem Fenster, Personen rufen um Hilfe, „Tatü Tata“ in der Leutenbacher Straße: Bei der der Mai-Übung am Montagabend, die traditionell zusammen mit der Feuerwehr Leutenbach-Dietzhof stattfindet, waren die Kirchehrenbacher Einsatzkräfte erstmals am Haus ODILIA in der Leutenbacher Straße gefordert.

In der Wohneinrichtung ODILIA e. V. leben derzeit 13 psychisch erkrankte Menschen. Seit 1980 gibt es die Einrichtung in der Walberlagemeinde. Für die Übung wurde ein Zimmerbrand simuliert, parallel waren an einem Fenster im Obergeschoss sowie einem Balkon im Dachgeschoss Personen, die gerettet werden mussten. Die insgesamt 37 Ehrenamtlichen, die mit fünf Einsatzfahrzeugen angerückt waren, konzentrierten sich zuerst auf die Rettung der Personen. Dafür mussten zwei Steckleitern vorgenommen werden. Parallel lies Einsatzleiter Rene Grimm den Atemschutzeinsatz vorbereiten. Acht Geräteträger (vier Trupps) kamen zum Einsatz. Die Bewohnerinnen und Bewohner freuten sich über den Besuch der Feuerwehr und waren aufmerksame Beobachter der rund 45-minütigen Einsatzübung.

In einer Abschlussbesprechung dankte Kommandant Sebastian Müller vor allem der Heimleitung sowie der Vorständin Katrin Leikam für die unkomplizierte Zusammenarbeit. „Es ist essentiell, dass die Feuerwehr besondere Objekte in der Gemeinde mit eigenen Augen gesehen hat, bevor es zu einem Schadensereignis kommt. Nur so können wir Probleme im Vorfeld erkennen“, erklärte der Feuerwehrchef. Dass auch die Nachbarfeuerwehr Leutenbach wieder „wie gewohnt“ im Boot war, freute die Kirchehrenbacher besonders. Verschiedene Punkte aus der Übung fließen jetzt in die Aus- und Fortbildung ein. Während der Aufräumarbeiten informierten sich die Führungskräfte bei einem Rundgang durch das Gebäude.

Bereits seit Ende 2019 war der Kommandant mit den Verantwortlichen in Kontakt. Damals besuchten die Führungskräfte die Einrichtung. Die für Mai 2020 geplante Objektübung fiel der Pandemie zum Opfer, genauso wie coronabedingt in den Jahren 2021 und 2022. Jetzt ist künftig eine feste Zusammenarbeit geplant. „Die Feuerwehr wird unterstützen, wo es möglich und gewünscht ist“, sagte Müller abschließend.

 

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Über die Einfahrt mussten die Ehrenamtlichen die Leiter zum Gebäude bringen.

 

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Die erste Person wird gerettet (oben links). Vorne bereitet sich ein Atemschutztrupp aus Leutenbach für die Brandbekämpfung vor.

 

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Die zweite Person wird von einem Balkon gerettet, im Hintergrund läuft der Innenangriff.

 

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Ein Leutenbacher Trupp war als erstes im Gebäude tätig.

 

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Die seit Anfang des Jahres vorhandenen Tablets kamen zum Einsatz. Über eine Software sind unter anderem zu diesem Objekt Pläne vorhanden.

 

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Abschlussbesprechung: Die Übung verlief gut - an verschiedenen Stellen wurde noch Verbesserungspotenzial entdeckt. Foto: FF Leutenbach