Samstag, 16. September 2023


Drei Jugendfeuerwehren veranstalteten Berufsfeuerwehrtag und rückten gemeinsam aus - umfassende Vorbereitungen nötig

 

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Gefahrgutunfall in Ebermannstadt: Da mussten alle Jugendlichen mit anpacken. Eigens gab es dafür "Schutzanzüge" und nachgebaute Atemschutzgeräte. Fotos: md/rg/smü/priv

 

Kirchehrenbach   Ein Novum: Die Jugendfeuerwehren Kirchehrenbach, Weilersbach und Ebermannstadt veranstalteten parallel jeweils einen sogenannten Berufsfeuerwehrtag und trafen sich dabei immer wieder, um gemeinsam „Einsätze“ abzuarbeiten, sich fortzubilden oder gemeinsam zu essen. Knapp 40 heranwachsende Jugendliche und zahlreiche Betreuerinnen und Betreuer aus den Feuerwehren waren von Freitagnachmittag bis Samstagabend auf den Beinen.

Deutschlandweit ist der Berufsfeuerwehrtag – das Nachspielen einer 24 Stunden-Schicht – ein Veranstaltungs-Renner beim Feuerwehrnachwuchs. Mit ihm sollen sich die Jugendlichen zum einen untereinander kennenlernen, ihr erlerntes Wissen vertiefen, aber auch genügend Action und Spaß haben. Für vergangenes Wochenende hatten die Jugendwarte Timo Gebhardt (Kirchehrenbach), Lorena Schriefer (Weilersbach) und Dominik Dumpert (Ebermannstadt) bereits vor einigen Monaten einen umfassenden Plan ausgearbeitet. Jede beteiligte Feuerwehr hatte ihr eigenes Programm, aber abwechselnd fanden überall gemeinsame Ausbildungsveranstaltungen oder Einsätze statt.

Am Freitagabend trafen sich Kirchehrenbacher und Weilersbacher Jugendliche nach ihrem jeweiligen Start zu Kartenkunde und Digitalfunk-Ausbildung samt Abendessen. Danach gab es Einsätze in beiden Gemeinden, die jeweils selbst abgearbeitet wurden, darunter kleinere echte Feuer. Die Ebermannstädter starteten Samstagfrüh ihren Berufsfeuerwehrtag.

Nach einer kurzen Nacht mit „Baum über Fahrbahn“ startete der Samstag mit einem Frühstück, bevor gegen 9:30 Uhr der Alarmgong durchs Feuerwehrhaus hallte: Im Gemeindewald brannte es. Aus allen drei Feuerwehren rückten Fahrzeuge aus und erhielten verschiedene Aufgaben. Zusätzlich waren auch die Bergwacht Forchheim sowie die Rettungshundestaffel aus Weilersbach beteiligt. Die Jugendlichen wurden auf „Stationen“ aufgeteilt, während ein Teil den Waldbrand bekämpfte, durften weitere junge Retter von der Bergwacht gesichert eine Puppe retten, andere Jugendliche mit der Rettungshundestaffel Vermisste und ihr am Vortag Erlerntes anwenden suchen. Ein gemeinsames Mittagessen der rund 60 Beteiligten schloss sich an.

Nach einer Erste Hilfe-Auffrischung durch das BRK Forchheim in Weilersbach kam die Meldung über einen Verkehrsunfall mit Gefahrgut in Ebermannstadt: Alle Jugendlichen und Einsatzfahrzeuge rückten als Kolonne aus. Mit jugendgerechten Atemschutzgeräten und Chemikalienschutzanzug-Attrappen ausgerüstet mussten mehrere Personen gerettet und der gefährliche Stoff näher erkundet werden. Parallel wurde ein Dekon-Platz (Dekontamination, also „Reinigung“) aufgebaut. Bei diesem Einsatz beteiligte sich die BRK-Bereitschaftsjugend Forchheim und versorgte die Verletzten. Am Feuerwehrhaus Ebermannstadt fand das Abendessen statt. Mit einer Blick vom Drehleiterkorb aus endete für die Jugendlichen ein spannendes Erlebnis.

Am Samstagabend war für die Kirchehrenbacher nach insgesamt 29 Stunden Schluss, nachdem auch alle Fahrzeuge wieder bestückt und im Feuerwehrhaus aufgeräumt war.

Eine spannende, aufregende und lehrreiche Erfahrung für die zehn Jugendlichen. Überhaupt möglich gemacht hatten das aber auch die Unterstützung zahlreicher Feuerwehrleute und Führungskräfte, die bei den Einsätzen unterstützten, bei der Verpflegung, Vor- und Nachbereitung: Das waren 12 Personen.

Die Kommandanten Michael Henkel (Weilersbach) und Sebastian Müller (Kirchehrenbach) dankten ihren Jugendwarten und Betreuern für diese tolle Ereignis. Sie konnten sich selbst bei mehreren Programmpunkten vom Ablauf und der Begeisterung des Nachwuchses überzeugen.

Zum dritten Mal, nach 2005 und 2017, veranstaltete die Jugendfeuerwehr Kirchehrenbach einen 24 Stunden-Dienst.

 

 

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Ein Feuer gehörte natürlich dazu: Das Löschwasser musste aus der Wiesent über 100 Meter weit gepumpt werden.

 

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"Baum über Fahrbahn" war gegen 2:15 Uhr in der Nacht das Alarmstichwort.

 

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"Alaaaarm": Jetzt schnell umziehen und ab aufs Einsatzfahrzeug...

 

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Zum Dienstbeginn am Freitagnachmittag wurden per Fahrzeugkunde alle Geräte kontrolliert.

 

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Während ein Teil der Jugendlichen am Samstagvormittag mit der Bergwacht im Einsatz war ...

 

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... löschte ein anderer Teil den Waldbrand.

 

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Nach dem Abendessen am Freitag in Weilersbach fand das Mittagessen am Samstag in Kirchehrenbach (Bild) statt, abends zum Abschluss speisten die Jugendlichen in Ebermannstadt.

 

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Müde, aber begeistert waren die knapp 40 Jugendlichen - hier mit den Nachwuchskräften des BRK - am Samstagabend. Eine erlebnisreiche Veranstaltung.