Freitag, 6. Oktober 2023

Technisches Hilfswerk und Feuerwehr trafen sich zu fünfter gemeinsamer Übung – Wiesentbrücke Ort des Geschehens

 

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Ein Feuer auf dem Passagierschiff "MS Walberla", auslaufender Diesel: Feuerwehr und THW arbeiten Hand in Hand, auch auf dem Wasser. Fotos: THW/Karo Kötter + Feuerwehr/mm, smü, rg

 

Kirchehrenbach   „Wiesentpantscher“ war der Deckname für die gemeinsame Übung von Technischem Hilfswerk (THW) und Feuerwehr in diesem Jahr. Und das hatte seinen Grund: Rund um die Brücke neben der Wiesentmühle trafen sich die kommunale Einrichtung und die Bundesanstalt aus der Walberlagemeinde am Freitagabend zu ihrer fünften gemeinsamen Übung. Insgesamt 38 Ehrenamtliche waren mit sieben Einsatzfahrzeugen gefordert.

Und wie in den Vorjahren wollten die Organisatoren, das „Rot und Blau“ eine Schadenslage gemeinsam abarbeiten und sich gegenseitig unterstützen, aushelfen und ergänzen, wo es nötig wird. Das Szenario hatte es in sich: Die Rowdys aus dem Steinbruch vom Oktober 2022 waren wieder on Tour. Auf der Fußgänger-/Radbrücke haben sich sie sich mit einem Radlader unglücklich getroffen. Ein Pkw wurde überrollt, der Fahrer schwer eingeklemmt. Die Beifahrerin konnte sich mit einem Sprung in die Schaufel des Radladers retten, konnte sich wegen ihrer Verletzungen aber nicht befreien. Die Fahrerin des Radladers war im Schockzustand geflüchtet und kauerte unter der naheliegenden Straßenbrücke. Die Fahrerin des zweiten Pkw wurde beim Zusammenprall auf die Leitplanke geschubst und war ebenfalls eingeklemmt.

Der Unfall war aber nicht passiert, weil die Brücke für Autos nicht geeignet war, sondern weil es auf der vor sich hin schippernden MS Walberla eine Explosion gab. Das kleine historische Wiesent-Passagierschiff brannte und verlor Schiffsdiesel. Genügend Arbeit für die knapp 40 Einsatzkräfte.

So wurde von Einsatzleiter Rolf Bergmann und THW-Zugführer Volker Gebhard die Schadensstelle aufgeteilt, neben der technischen Rettung die Brandbekämpfung eingeleitet. Kurze Zeit später zogen THW’ler und Feuerwehrler per Schlauchboot Ölsperren in den Fluss. Weitere „sandfarbene und blaue“ Trupps retteten gemeinsam die Person aus der großen Radlader-Schaufel. Zum Einsatz kamen hier und dort Feuerwehr- oder THW-Gerätschaften. Aufmerksame Beobachterin der Übung waren neben den Anwohnern auch Bürgermeisterin Anja Gebhardt.

Beim anschließenden gemeinsamen Essen im Feuerwehrhaus freute sich Kommandant Sebastian Müller über die große Beteiligung. „Wir haben da vor sieben Jahren etwas Tolles begonnen“, sagte er in Richtung THW.

Ausgearbeitet wurde der Termin von Kommandant Müller sowie den THW-Zugführern Stefan Lalla und Volker Gebhard. Die Firma Meixner Transporte + Service unterstützte mit einem Radlader, der Theaterverein Walberlabühne stellte wieder drei Verletztendarsteller und die Nachbarfeuerwehr Weilersbach stand parat, um ab der Kreuzung an der B 470 den Verkehr zu stoppen, falls die Kreisstraße für die Übung nötig geworden wäre. Kulinarisch versorgten FeuerwehrVereinsvorsitzende Maria Müller und Stellvertreterin Anna Kügel die Übungsteilnehmer mit Gyros, Fladenbrot und Salaten im Anschluss.

Bei dem 2017 vom Feuerwehrchef initiierten gemeinsamen jährlichen Übungstermin waren die Ehrenamtlichen bereits bei einem Hochwasser (2017, Feuerwehr), beim Aufbau des Einsatzgerüstsystems über den Ehrenbach (2018, THW) und bei einer Großübung auf dem Walberla (2019, gemeinsam) sowie bei einem Unfall in einem Steinbruch (2022, THW) gefordert. Wegen der Pandemie fiel der Termin 2020 und 2021 aus.

 

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Eine Person war in die Schaufel gesprungen und verletzte sich - sie musste gerettet werden.

 

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In einem schräg hängenden Pkw war eine weitere Person eingeklemmt.

 

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Schlimm hat es diesen Pkw erwischt, er wurde von einem Radlader zermalmt.

 

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Stimmten die Maßnahmen ab: THW-Zugführer Volker Gebhard und Feuerwehr-Einsatzleiter Rolf Bergmann.

 

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Kurz vor der Bergung der "MS Walberla": Das Feuer ist gelöscht, die Ölsperre eingezogen.