Freitag, 26. Februar 2021

Brandbekämpfer übten zehn Mal digital – auch Nachwuchs nutzt online-Format und bleibt in Kontakt

 

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Insgesamt zehn Aus- und Fortbildungstermine sind im Februar auf diese Weise abgehalten worden – zur besseren Darstellung wird da auch schon mal der Fernseher hergenommen. Fotos: rg/as/smü/ap/mm.    
 

Kirchehrenbach     Auch im Februar haben die Kirchehrenbacher Brandbekämpfer(innen) ihre regulären Aus- und Fortbildungstermine abgehalten. Auf digitaler Ebene wie in den drei Monaten zuvor. Und nach Auswertung der Beteiligung fällt der Rückblick der Feuerwehrführung wieder sehr positiv aus. Insgesamt sechs Termine – zwei Zug-, eine Atemschutzübung, eine Fortbildung der Führungskräfte sowie ein Jugend- und ein Kinderfeuerwehr-Treffen – sind virtuell abgehalten worden. Außerdem vier Grundausbildungstermine.

Den Auftakt bildete die erste Atemschutzübung im neuen Jahr: Atemschutzleiter Marko Dötzer konnte 22 Geräteträgerinnen und Geräteträger vor den Bildschirmen begrüßen. Die Einsatzgrundsätze, die Ausrüstung innerhalb des Trupps und anderes wurde in etwas mehr als einer Stunde aufgefrischt. An zwei Montagen fanden die Zugübungen statt. Für diesen Monat war dafür Gruppenführer Rene Grimm verantwortlich. Die Tätigkeiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz sowie das „Drumherum“ (vom Alarmmonitor in der Umkleide bis zur Verwendung des „THL-Düdla’s“ im Einsatzfahrzeug) gehörten zum Programm der Abende. Bei beiden Terminen waren genau 40 Ehrenamtliche mit von der Partie.

In der Faschingswoche absolvierten 12 Zug- und Gruppenführer eine Führungskräfte-Fortbildung: Kommandant Sebastian Müller wiederholte den Themenkomplex Vegetationsbrandbekämpfung und ging speziell auf den Einsatz des neuen Rollcontainers samt seiner Beladung ein. Diesem Termin wohnte auch Thorsten Sprenger von @fire bei, der 2020 zur Grundlagenschulung in der Walberlagemeinde war.

 

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Ein Thema der Atemschutzübung: Die Ausrüstungs-Aufteilung innerhalb des Trupps.

 

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Mit dem Einsatz des neuen Rollcontainers Vegetationsbrandbekämpfung beschäftigten sich die Führungskräfte.

 

Bei einem virtuellen Jugendfeuerwehrtreffen frischte 2. Jugendwartin Anna Schnitzerlein das Wissen rund um die Rettungskette samt Notruf auf. Auch einige Bereiche aus dem nicht mehr stattgefundenem Wissenstest 2020 wurden wiederholt. Und beim ersten digitalen Treffen der Jüngsten, der FeuerwehrWichtel, gab es von den Betreuerinnen Maria Brütting und Anna Maria Pauli als kleinen Ersatz der sonst üblichen (echten) Faschingsparty eine online-Schnitzeljagd, ein Emoji-Quiz und anderes mehr. Dabei mussten die 12 Jungs und Mädchen (darunter zwei Schnuppergäste) schnellstmöglich bestimmte Gegenstände vor die Kamera holen. Ein riesen Spaß. Die Kids wünschten sich nach eineinhalb Stunden auch für den März eine Wiederholung.

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Auch der Nachwuchs war fleißig: Zu ihrem zweiten Online-Treffen kam die Jugendfeuerwehr zusammen (rechtes/kleines Bild). Und zum ersten Mal, mit verschiedenen Spielen, waren die FeuerwehrWichtel (großes und kleines linkes Bild) am Start.

 

Ebenso fanden im Februar vier Termine der Grundausbildung, dem Basismodul der Modularen Truppausbildung (MTA), statt. „Mit den theoretischen Inhalten sind wir jetzt bereits sehr weit gekommen“, sagt Lehrgangsleiter Matthias Weiß. „Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind nach wie vor voll bei der Sache, auch wenn es zwischenrein natürlich anstrengend vor dem Bildschirm wird“. Gerade in der Grundausbildung muss bei den ersten echten bzw. praktischen Treffen – hoffentlich im Frühjahr – viel Wert auf eine Wiederholung der Inhalte, wo nötig, gelegt werden. „Das wird dann die nächste Herausforderung“, so der Ausbilder.

 

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Wie funktioniert „SimsUShare“ und was sollte wie angewendet werden? Einmal mit den Funktionen austoben war in die Online-Anwenderschulung für zwei Führungskräfte inbegriffen...

 

Auch noch absolviert wurde eine Anwenderschulung für die Simulationsapp „SimsUShare“ am 23. Februar. Dabei zeigte Jörg Thöne von der Ausbildungs-Initiative drehleiter.info Gruppenführer Rene Grimm und Kommandant Müller, was bei der Darstellung von Einsatzlagen möglich ist und wie wichtig die vorherige Planung, die Erstellung einer Art Drehbuch, ist. Eingesetzt werden soll „SimsUShare“ Stück für Stück beim Erlernen und Vertiefen des Führungsvorgangs bzw. dem Erkennen von Gefahren – mit realen Gebäuden und Örtlichkeiten in der Gemeinde.

Eine kleine Ausnahme gibt es momentan: Seit Mitte Januar sind im wöchentlichen Takt – real – jeweils zwei Maschinisten eingeteilt, um mit einem der Löschfahrzeuge eine Bewegungsfahrt zu absolvieren. Das Lenken der 7,5 bzw. 15 Tonnen schweren Einsatzfahrzeuge, gerade im Notfall, verlangt von den Fahrern viel ab. Deshalb ist ein regelmäßiges Üben wichtig.

Noch vor einem Jahr, im Februar 2020, wäre dass alles absolut fern jeder Vorstellungskraft gewesen. Damals hatten die Ehrenamtlichen gerade begonnen, den Erstangriff der Staffel (sechs Einsatzkräfte) zu trainieren und das Vorgehen auf die vor allem tagsüber kritische Personalsituation auszulegen.

„Unser ganzes Feuerwehrteam wartet sehnsüchtig auf Veränderungen, heißt dem Beginn der praktischen Termine. Das ‚Handwerk Feuerwehr‘ lebt und funktioniert auf Dauer nur vom Ausprobieren, vom Machen, von den praktischen Handgriffen. Unsere Online-Angebote sind nur ein minimaler Ersatz. Trotz allem können wir aber damit wenigstens ein kleines Stück am Ball bleiben“, resümiert Kommandant Sebastian Müller. „Und der sich immer anschließende Austausch untereinander darf auch nicht unterschätzt werden. Auf jeden Fall ist die durchweg große Beteiligung unserer Leute absolute klasse“, berichtet der Feuerwehrchef stolz.

Die Kirchehrenbacher sind startklar, den „Ausbildungs-Schalter“ sofort umzulegen. Doch dazu muss sich die Pandemielage noch ändern...