Der Einsatzleiter verlässt mit dem Mehrzweckfahrzeug das Gerätehaus und betätigt dabei den FMS-Hörer.  Foto: smü

 

Kirchehrenbach      Ab heute beginnt für die Feuerwehren im Landkreis Forchheim – und in einigen Tagen auch für Stadt und Landkreis Bamberg – eine neue Ära: die Integrierte Leitstelle (ILS) Bamberg-Forchheim nimmt ihren Dienst auf und somit die Alarmierung der Feuerwehren.

Bereits in der Jahresabschlussübung 2009 konnte Kommandant Dietmar Willert, gleichzeitig stellvertretender ILS-Betriebsleiter, seinen Einsatzkräften das neue Alarmierungskonzept vorstellen. Ab heute läuft für die nächsten Tage ein Probebetrieb, bei dem alle Feuerwehr- und Rettungsdienst-Einsätze (im Landkreis Forchheim) vom Bamberger Paradiesweg aus koordiniert werden (einheitlicher Notruf 112). Anschließend werden Stadt und Landkreis Bamberg „zugeschaltet“.           
Aufgrund des jeweiligen Schadensereignisses schlägt der Einsatzleitrechner dem Disponenten individuell die nächstgelegenen und geeigneten Einsatzmittel und -fahrzeuge vor. „Damit ist die schnellstmögliche Hilfe für unsere Mitbürger gewährleistet“, so Willert. Für die umfangreichen Planungsarbeiten war eine Arbeitsgruppe im Landkreis mehrere Monate beschäftigt. Jeder Ortschaft im Landkreis wurde eine sogenannte Bereichsfolge für 57 verschiedene Einsatzstichworte zugeordnet. Das heißt für die Kirchehrenbacher Brandschützer, dass beispielsweise die hydraulischen Rettungsgeräte (Rettungsschere/Spreizer) umfangreicher alarmiert werden.

Bereits vor einigen Tagen wurde am Funkgerät des Löschgruppenfahrzeugs (LF) 16/12 ein sog. FMS-Hörer installiert. Mit dem Funkmeldesystem (FMS) werden – statt Funksprüchen – Statusmeldungen abgegeben. Verlässt das LF das Gerätehaus in Richtung Einsatzstelle, betätigt man die Ziffer 3. Der Disponent in der Leitstelle sieht an seinem Bildschirm, dass das Fahrzeug ausrückt. Das Mehrzweckfahrzeug verfügt schon seit der Indienststellung im August 2009 über einen solchen speziellen Hörer. Mit dem FMS werden Standard-Statusmeldungen abgegeben und der Funkverkehr deutlich entlastet.

Der Freistaat Bayern hatte die Einrichtung von 26 Integrierten Leitstellen festgelegt, bislang erfolgte die Erstalarmierung durch die jeweiligen Polizeiinspektionen. Jetzt ist dafür der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Bamberg-Forchheim zuständig. Im 1.865 Quadratkilometer großen Einzugsbereich leben rund 330.000 Menschen. 317 Feuerwehren, elf Rettungswachen und drei THW-Ortsverbände stehen für die Sicherheit der Bevölkerung.      s